Wetter-Wissen
Was sind Gewitter? Gewitterarten Hagel und Graupel
Tornados Wind weitere Un-Wetterbegriffe

Was sind Gewitter und wie entstehen sie?

Gewitter sind Entladungen
Gewitter sind luftelektrische Entladungen, die durch feuchtwarme Luftmassen entstehen, die sich in der kälteren oberen Atmosphäre aufbauen bzw. auftürmen. Sie bilden sich in Gebieten, in denen höhere Temperaturen herrschen, als in der näheren Umgebung.

Der Donner

Der Donner entsteht durch die plötzliche Ausdehnung der Luft, die durch den extremen Temperaturanstieg bei einem Blitz entsteht. (bei hoher Luftfeuchtigkeit) Die Luft dehnt sich mit mehr als der Schallgeschwindigkeit aus und durchbricht die Schallmauer. Die Druckwelle aus dieser verdichteten Luft erzeugt durch ihre Ausbreitung mit Schallgeschwindigkeit einen lauten Knall.

Entstehung von Blitzen und dessen Eigenschaften

Eine Bedingung für einen Blitz sind die hohen Vertikalwindgeschwindigkeiten, die nur innerhalb von Gewitterwolken auftreten. Die Verwirbelungen der Aufwinde laden Wassertropfen und Eisteilchen in der Wolke elektrisch auf, wobei Ihre Ladung durch ihre Größe unterschiedlich ist. Eine Entladung tritt in Form eines Blitzes mit einer Stromstärke von mehreren 100.000 Volt und Temperaturen von bis zu 30.000°C auf.
Eine Gewitterwolke kann positiv oder negativ geladen sein. Daher können sich Blitze auch zwischen einzelnen Gewitterwolken bilden - sogenannte Flächenblitze. Sie können sich aber auch zum Boden hin entladen - Wolke-Boden-Blitze. Laut einer Statistik entstehen 80% Flächen- und 20% Wolke-Boden-Blitze. Der bei Gewitter auftretende Blitz erreicht eine Geschwindigkeit von etwa 30.000 - 100.000 km/sek. Die für das Auge kaum wahrnehmbare Vorentladung (Leitblitz) verläuft mit etwa 300 km/sek.

Wann treten Gewitter auf und durch was werden sie begleitet?

Gewitter werden vorher meist von Windböen, die auch Sturmstärke erreichen können, begleitet. Wärend eines Gewitter treten oft Platzregen oder auch auch Hagelschauer auf. Im Winter sind die Begleiterscheinungen meist Schnee- und Graupelschauer, wobei im Sommer durch höhere Temperaturen häufigere und kräftigere Gewitter auftreten.

Gewitter mit Unwetterpotenzial

Ein Gewitter kann auch unwetterartig ausfallen. Meist spricht man dann von sogenannten Superzellen, in denen sich sehr große Hagelkörner oder auch Tornados bilden können.

Quellen teils aus wikipedia.de

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Arten von Gewitter

Einzelzellengewitter

Bei der Einzelzelle handelt es sich um eine einzelne Gewitterzelle. Die Lebensdauer beträgt im Durchschnitt 30 - 60 min! Es können Platzregen, leichter Hagel und Windböen Begleiterscheinungen sein. Diese Gewitter sind meist schwach!

Impulsgewitter

Wenn eine Elnzelzelle relativ viel labile Energie enthält, aber trotzdessen sehr geringe Windschehrungen vorhanden sind, tritt diese Sonderform namens Impulsgewitter auf. Sie sind eher selten, weil aus diesen Vorraussetzungen meisten die Multizellengewitter entstehen. Anders als bei Einzel- oder Multizellen fallen Impulsgewitter kräftiger aus und können Hagel, kräftige Fallwinde (Downbursts) und Böen bis Orkanstärke mit sich führen. Sogar schwache Tornados sind möglich. Bogenförmiges Gewitter:

Gewitter, das durch kräftige Downbursts zu einem Bogen geblasen wird. Durch die schnelle Verlagerung an der Spitze des Bogens, sowie auch im Nordteil, kann eine zyklische Rotation erzeugt werden, wodurch auch Tornados entstehen können. Zudem erzeugt diese Art von Gewittern zerstörerische Downbursts mit bis zu 160km/h.

Gewitter in V-Form:

Diese Gewitter haben wie der Name schon sagt die Form eines V, während die extremsten Wetterphänomene an dessen Spitze auftreten. Sie wandern kaum, manchmal sogar rückwärts und erzeugen daraus resultierend oftmals Überschwemmungen. Dies wird bedingt durch neue Zellen, die von der Böenfront hinter dem Gewitter rückwärts-verlagernt erzeugt werden. Dies tritt oftmals bei Superzellen auf.

Eruptionsgewitter:

Als Eruptionsgewitter bezeichnet man Gewitter, die auf den Ausbruch eines Vulkans zurückzuführen sind. Dabei reiben staubfeine Ascheteilchen in der Eruptionssäule an einander und laden sich dabei statisch auf. Die Niederschläge fallen bei diesen Gewittern sehr heftig aus, da durch die Blitze und dem Ausbruch sehr viel Wasserdampf entsteht. Gefährlich ist dabei die Verbindung der Wassertröpfchen mit den Aschepatikeln, wodurch am Boden Schlammströme entstehen können.

Zyklisches Gewitter:

Gewitter, bei dem sich Phasen der Aktivität mit Phasen des Abschwächens abwechseln.

Sprites:

Von Sprites (Kobolde, Wichte) spricht man in der Meteorologie von Blitzen, die oberhalb einer Gewitterwolke aus der Wolkendecke heraus bis zu einer Höhe von 100km nach oben ausschlagen. Dabei haben sie meist die Form einer Stichflamme oder einem Atompilz.

Multizellen Cluster, Squallines:

Eine Multizelle besteht aus mehreren Einzelzellen. Diese treten entweder in Gruppen auf, oder ordnen sich entlang einer Linie an. Jedoch liegen diese einzelen Zellen meist relativ nah beieinander und können somit miteinander interagieren. Der Aufwind in einer Multizelle lässt eine neue Gewitterzelle entstehen. Jede einzelne Zelle kann sich jedoch unterschiedlich stark entwickeln und somit auch individuelle Begleiterscheinungen mit sich führen. Die Lebensdauer dieser Zellen sind nicht länger als bei Einzelzellengewittern. Jedoch kann dieses komplexe System wesentlich länger als 60 Minuten existieren.

Multizellen-Linie:

Gewitterzellen können sich linienförmig anordnen und mehrere 100 km lang werden. An der Vorderseite von Multizellen-Linien treten meist kräftige Sturmwinde und Hagel auf, weswegen man diese auch als Böenlinien (SquallLines) bezeichnet. Die Böen sorgen dafür, das alten Gewitterzellen durch neue ersetzt werden. Dies geschieht, wenn sich kühlere, schwerere Luft unter den Gewitterzellen vor die Böenlinie schiebt. Dadurch wird die feuchtwarme Luft, die einem Gewitter Leben einhaucht, nach oben gehoben und lässt eine neue Zelle entstehen. Dieser Zyklus hält solang an, wie die Luft feucht und instabil geschichtet ist. Oftmals sind Squallines vor Kaltfronten anzutreffen. Vor allem am oberen und unteren Ende der Squalline sind auch Superzellen und damit Tornados möglich.

Derecho:

Vom Begriff Derecho spricht man, wenn:

  • die Downbursts sehr stark sind
  • die Gewitterlinie sehr lang gezogen ist
  • sehr schnell zieht
  • mindestens 450km lang ist
  • Böen über 93 7km/h enthalten sind

    MCC & MCS:

    Gewaltige Gewitterkomplexe - etwa in Kreisform, mit einer Ausdehnung von bis zu mehreren 100km. Diese sind in Europa ehr selten, erzeugen manchmal großflächige Überflutungen und bewegen sich zudem sehr rasch. Gruppieren sich Gewitterzellen, bezeichnet man sie auch als Cluster. Das gesammte System hat eine viel längere Lebensdauer. Oftmals sind Superzellen in diesen Komplexen eingelagert.

    Weitere Informationen dazu unter folgenden Begriffen und Links:
    + Red Sprites
    + Blue Jets
    + Elves (Elfen)

    Quellen: wikipedia
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    Hagel

    Entstehung von Hagelkörnern:

    Hagelkörner entstehen ausschliesslich in Gewitterwolken, da dort starke Aufwinde in Höhen von bis zu 12.000m und mehrherrschen. Die Zone, in der Hagel entsteht, ist meist nur wenige Kilometer breit. Sie liegt im Bereich des Aufwindschlotes und ist dort am intensivsten. Es kann auch nur zu Hagelschlag innerhalb einer Gewitterwolke kommen, nicht aber zwingend bei jedem Gewitter. Kleine Regentropfen werden durch Aufwinde in große Höhen hinauf getragen. In diesen extremen Höhen herrschen beispielsweise bei Superzellen bis zu -80°C. Dort gefrieren diese zu kleinen Eiskörnern, welche meist nur ein paar Millimeter groß sind. Da jedoch ab einer Höhe von ungefähr 12.000m nur noch geringe Aufwinde auftreten, fallen die kleinen Hagelkörner zu Boden. Währendessen frieren an den Körnern in tieferen Wolkenschichten weitere Regentropfen an und wachsen dadurch stetig an. Die Körner fallen wieder in den unteren Bereich der Gewitterwolke, in dem wieder kräftigere Aufwinde herrschen. Dies hat zur Folge, dass der Vorgang wiede rholt wird und die Körner wieder nach oben getragen werden. Dabei wachsen sie immer weiter und können bereits Zentimetergrösse erreichen. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis der Aufwind im unteren Teil der Wolke nicht mehr ausreicht, um die Hagelkörner wieder nach oben transportieren oder halten zu können. Kleinere Hagelkörner, die durch eher schwächeren Aufwind entstanden sind, tauen auf dem Weg zum Boden meist auf und kommen als dicke Regentropfen an. Sollte jedoch bei extremen Gewitter ein starkter Aufwind bis Orkanstärke auftreten, können die Körner sogar Fussballgrösse erreichen. Auf dem Weg zum Erdboden tauen Hagelkörner jedoch und schrumpfen meist um die Hälfte zusammen. Diese können dennoch mit Tennisballgrösse den Boden erreichen und extremen Schaden anrichten. Ein Gewitter, bei dem womöglich Hagel auftreten kann ist daran zu erkennen, dass diese Front oft tiefziehend und dunkel bis schwarz oder gelblich/grau ist.

    Graupel und Griesel:

    Graupel ist im Gegensatz zu Hagelkörnern um einiges kleiner und auch ihre Entstehung ist anders. Beim Graupel werden Schneekristalle durch angefrohrende Wassertröpfchen zu kleinen Körnchen mit bis zu 5 mm im Durchmesser. Bei unter 1 mm spricht man von Griesel. Im Gegensatz zum Hagelkorn, dessen Dichte um einiges höher ist, fallen Graupelkörner ehr langsam zu Boden und richten daher kaum Schaden an. Die Oberfläche eines Graupelkörnchen ist durch ihre Entstehung angeraut und daher in der Masse geringer. Zudem tritt Graupel hauptsächlich im Winter bei 0°C auf, da unter diesen Bedingungen die Fakten der Entstehung von Graupel gegeben sind.

    Quelle teils: www.sturmwetter.de

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    Tornados

    Wie entstehen Tornados?

    Kaltluftmassen legen sich durch hohe Zuggeschwindigkeit über die Warmluftmassen, obwohl kalte Luft schwerer ist als warme. Hierbei wird die Warmluft verdrängt und durch die unterschiedlichen Luftmassen verwirbeln diese miteinander. Dardurch können extrem große Gewitterzellen entstehenen, so genannte Superzellen, welche dabei einen Durchmesser von bis zu 30km und eine vertikale Ausdehnung bis zu 20km besitzen können.
    In den oberen, trockenen kalten Luftschichten einer Gewitterwolke herrscht eine weitaus höhere Windgeschwindigkeit und eine andere Windrichtung als in den unteren, feuchtwarmen Luftschichten, was als Windscherung bezeichnet wird. Durch diesen Vorgang fängt die Luft horizontal zu rotieren an. Dieser Effekt ist mit dem Beispiel eines herabrollenden Stiftes auf einem schräg stehenden Tisch vergleichbar. Die nach oben strebende feuchtwarme Luft im unteren Bereich (Aufwindbereich) der Gewitterwolke kippt nun von der horizontalen in die vertikale Rotation. Nun spricht man von einer Superzelle.
    Eine Superzelle zieht oft mit rascher Geschwindigkeit dahin und dreht sich dabei nun wie ein riesiger Kreisel. Die Tornados selbst, welche je nach Stärke 50 - 1500 Meter im Durchmesser betragen können, sinken dabei wie ein Rüssel aus dem Sockel (Wallcloud) der Superzelle zu Boden. Im Abwindbereich einer Superzelle gibt es oft schweren Sturm (Downburst), großkörnigen Hagelschlag und Starkregen.
    Zieht eine Superzelle durch ein aufgeheiztes Gebiet, kann sie sehr lange überleben, da der rotierende Aufwindbereich laufend feuchtwarme Luft aus der Umgebung ansaugt und so kontinuierlich für Kondensation und Wolkenneubildung sorgt. Vorwiegend entstehen Superzellen am späten Nachmittag oder frühen Abend, da zu dieser Zeit die Sonneneinstrahlung die unteren Luftschichten aufheizt.
    Die Stärke eines Tornados bestimmt man anhand der Windgeschwindigkeit und welchen Schaden er damit anrichten kann. Dies entnimmt man der so genannten Fujita-Scala.

    Quelle teils: www.sturmwetter.de

    Die Fujita-Skala

    Tornado Stufe Windgeschwindigk. Beschreibung
    in m/s in km/h
    F0 32,5 64 - 116 leichte Schäden, z. B. abgebrochene Äste, Baumkronen, ect.
    F1 32,5 - 50 117 - 180 Abheben von Dachziegeln, Verschieben von PKWs und Umwerfen von Wohnmobilen
    F2 50 - 70 181 - 253 Abdeckung ganzer Dächer, Entwurzerlung großer Bäume, leichte Gegenstände werden zu gefährlichen Geschossen
    F3 70 - 92,5 254 - 332 Zerstörung von Dächern und leichten Wänden, Zugentgleisungen, großflächige Entwurzelung von Wäldern, Umwerfen oder Verschieben von LKWs
    F4 92,5 - 116,5 333 - 418 Verschiebungen von leicht verankerten Holzhäusern, schwere Gegenstände können zu gefährlichen Geschossen werden
    F5 116,5 - 142,5 419 - 512 vollständige Zerstörung von Holzhäusern, Straßenasphalt kann vom Boden abgehoben werden

    Die Fujita-Skala reicht normalerweise weit über den F5 Bereich hinaus, jedoch wurde noch nie ein höherer Wert von Windgeschwinigkeiten gemessen. Der stärkste je gemessene Wert in einem Tornado wurde am 03. Mai 1999 bei der Kleinstadt Bridge Creek von einem mobilen Doppler-Radar aufgezeichnet.(ca. 40 km südwestlich von Oklahoma City). Der Tornado war 1,6 km breit und hatte eine Windgeschwindigkeit von 496 km/h ( ± 33 km/h = 511 km/h ). Dieser Wert befindet sich sogar laut Fujita-Skala an der Obergrenze der Kategorie F5. Ignoriert man die Fehlergrenze, erreichte dieser Tornado sogar die Stärke F6!

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    Wind

    Was ist eigendlich Wind?

    Wind wird in der Meteorologie als gerichtete Luftbewegung in der Athmossphäre definiert. Die häufigste Ursache für Wind ist unterschiedlicher Luftdruck zwischen verschieden Warm- und Kaltluftmassen. Dabei fließen Luftteilchen aus dem Hochdruckgebiet in ein niedrigeres, einem Tiefdruckgebiet, bis der Luftdruck ausgeglichen ist. Je größer der Unterschied zwischen den beiden Luftdruckgebieten ist, um so kräftiger strömen die Luftmassen in das Gebiet mit dem niedrigeren Luftdruck und umso stärker ist der aus der Luftbewegung entstehende Wind.

    Beaufortskala:

    Die Beaufortskala ist eine Skala zur Klassifizierung von Windgeschwindigkeiten.

    Windstärke in Bft Bezeichnung der Windstärke Windgeschwindigkeit m/s, km/h
    0 Windstille 0 - 0,2 / < 1
    1 leiser Zug 0,3 - 1,5 / 1 - 5
    2 leichte Brise 1,6 - 3,3 / 6 - 11
    3 schwache Brise, schwacher Wind 3,4 - 5,4 / 12 - 19
    4 mäßige Brise, mäßiger Wind 5,5 - 7,9 / 20 - 28
    5 frische Brise, frischer Wind 8,0 - 10,7 / 29 - 38
    6 starker Wind 10,8 - 13,8 / 39 - 49
    7 steifer Wind 13,9 - 17,1 / 50 - 61
    8 stürmischer Wind 17,2 - 20,7 / 62 - 74
    9 Sturm 20,8 - 24,4 / 75 - 88
    10 schwerer Sturm 24,5 - 28,4 / 89 - 102
    11 orkanartiger Sturm 28,5 - 32,6 / 103 - 117
    12 Orkan ab 32,7 / ab 118
    13 Erweiterung: Simpson Hurrikane-Skala 37,2 - 41,3 / 134 - 149
    14 Erweiterung: Simpson Hurrikane-Skala 41,4 - 46,1 / 150 - 166
    15 Erweiterung: Simpson Hurrikane-Skala 46,2 - 50,8 / 167 - 183
    16 Erweiterung: Simpson Hurrikane-Skala 50,9 - 56,1 / 184 - 202
    17 Erweiterung: Simpson Hurrikane-Skala ab 56,2 / ab 203

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    weitere Wetterereignisse

    Biberschwanz-Wolken:

    Dies tritt vor allem bei Superzellen auf. Es ist eine abgeplattete, "Biberschwanz"-ähnliche Wolke, die oftmals als Verlängerung der Downbursts:

    Als Downbursts bezeichnet man die zerstörerischen Winde, die von einer Superzelle, einem bogenförmigen Gewitter, Squallines oder auch einfachen Gewittern ausgehen können. Es handelt sich um das Abwindfeld eines Gewitters. Downbursts können ohne verbundenem Niederschlag, oder oft ebenso in Verbindung mit Starkregen oder Hagel auftreten. Weiterhin unterscheidet man zwischen "Makrobursts" (Wirkungsbreite über 4 km und "Mikrobursts" (Wirkungsbreite unter 4 km).

    Dustdevils:

    Wird oft auch als "Staubteufel" oder Sandhose bezeichnet. Diese entstehen an heißen Sommertagen, wenn eine überhitzte Warmluftblase vom Boden aufsteigt und dabei zu rotieren beginnt. Es bildet sich ein schmaler Wirbel, welchen man oft durch den transportierten Staub oder Sand erkennt. Dustdevils sind meist nur wenige Meter breit und hoch und lösen sich rasch wieder auf. Langlebigere und große Staubteufel bezeichnet man auch als Sandtromben.

    Funnel Cloud:

    Die Funnel Cloud, oder auch tuba" ist ein Trichterförmiges, rotierendes Gebilde, das aus einer Wall Cloud, Böenwalze oder auch einfach kräftigen Quellwolken herauswächst, sich einige Minuten halten kann und wieder verschwindet.

    Gustnado:

    Ein Gustnado kann im Vorfeld, genauer gesagt bei Eintreffen einer Böenfront, mächtigen Arcus-Wolken oder bei Downbursts entstehen. Dieser zeigt sich als eine Art Dustdevil, der jedoch nicht durch überhitzte Bodenluft, sondern durch eine lokale Verwirbelung am Boden verursacht wird. Gustnados können zudem auch in Schwärmen auftreten. Vorsicht ist gegeben bei der Verwechslung mit echten Böenfront-Tornados, die von der Form her oft ähnlich aussehen, jedoch deren vertikaler Wirbel sich bis in den darüber befindlichen Arcus erstreckt. Bei einem Gustnado beschränkt sich der Wirbel ausschliesslich auf die untersten Meter.

    Mesozyklon:

    Ein Mesozyklon stellt den rotierenden Aufwindbereich einer Superzelle dar (über ein so genanntes Doppler Radar sichtbar). Dies beginnt oft in höheren Luftschichten (um 3 km Höhe), bevor sich die Bewegung zum Boden hin ausdehnt. Allerdings entstehen nicht alle Mesozyklone in dieser Höhe. Weitere Ursachen könnten auch lokale Verwirbelungen sein. In massiven Mesozyklonen, die bis auf den Erdboden wirken, können die dadurch entstehenden Winde welche schräg auf die Wall Cloud oder den Rotationsmittelpunkt zuwehen, Geschwindigkeiten 120 km/h übersteigen. Ein abgeschlossener Mesozyklon entsteht, wenn sich das Abwindfeld der Superzelle um den Aufwind herumwickelt und so die Warmluftzufuhr abschnührt (oft in einer HP-Superzelle), wodurch Wall Cloud und evt. vorhandener Tornado nur schwer oder gar nicht zu lokalisieren sind.

    Sturm- & Orkantief:

    Ein Sturmtief ist ein Tiefdruckgebiet, das zu einem Sturm führt, bei der die Windstärke 9 bis 11 auf der Beaufortskala erreicht wird. Ist die Stärke sogar höher, spricht man von einem Orkantief.

    Shelf-Cloud:

    Diese Wolkenart wird auch Arcus oder Böenwalze genannt, welche eine Keil-, Walzen-, oder Bogenform haben und manchmal unter der niederschlagsfreien Basis zu finden sind. Verwechslungsgefahr besteht mit der Wall Cloud, aber meistens im Vorfeld des Abwärtsstrom des Gewitters. Im Moment des Durchzuges kann es starke Winde, bishin zu Downbursts kommen. Je dichter und tiefer die "Zacken" liegen, bzw. je zerfranster die Walze ausschaut, desto heftiger die Böenwinde. Die Gemeinsamkeit all dieser Wolkenformationen besteht darin, das sie einen Abwärtsstrom des Gewitters markieren und nicht wie bei der Wall Cloud den Aufwärtsstrom. Zudem weisen sie in der Regel keine Rotation auf, doch gelegentlich kann es allerdings zu senkrecht rotierenden Winden kommen, aus welchen auch kurzlebige Tornados entstehen können. Tritt dieses Phänomen auf, spricht man von einem so genannten Böenfront- oder Arcus-Tornados, welchen man aber nicht mit den Gustnado verwechseln sollte!

    Tail-Cloud:

    Die Tail Cloud ist eine horizontale, "schwanzartige" Wolke (keine Funnel Cloud), die sich in niedrigen Schichtene sich von der Hauptniederschlagsregion einer Superzelle hin zur Wall Cloud erstreckt. Bei dieser Bewegung kann häufig nahe der Verbindungsstelle zur Wall Cloud schnelle Aufwärtsbewegung beobachtet werden. Die Basis der Tail Cloud ist identisch mit der der Wall Cloud.

    Wall-Cloud:

    Die Wall Cloud Ist oft unter der regenfreien Basis einer Superzelle zu finden und hat die Form eines tiefer als die umgebenden Wolken liegenden Fortsatzes. Dieser bezeichnet den Rotationsmittelpunkt der Zelle, sowie den kräftigsten Aufwind und schaut von unten gesehen oval bis rund aus. Von der Seite her betrachtet ist die Wall Cloud annähernd rechteckig, mit einem oft spitzen, noch weiter zum Boden reichenden Fortsatz. Der Durchmesser reicht von wenigen hundert Metern bis zu einigen Kilometern. Für eine Umdrehung benötigt die Wall Cloud etwa 30 sek bis 120 sek, wodurch die Rotation nicht leicht zu erkennen ist.

    Wasserhose:

    Wasserhosen sind das Gegenstück zum Tornado und bilden sich über dem Wasser (See, vor allem am Meer in flachen Küstenregionen). Meist ist es nur ein einzelner Wolkenrüssel, welcher zudem oftmals schwach ist und nur Windgeschwindigkeiten von unter 120 km/h erreicht. Allerdings können Wasserhosen auch bis zur Stärke F3 entstehen. Sie bilden sich meistens nicht aus Superzellen, sondern aus kräftigen Quellwolken.


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    © 2017 Carsten Dachwitz |